Die Destillerie DEPAZ ist die einzige noch verbliebene Destillerie in der ehemaligen Hauptstadt Saint-Pierre, die 1902 bei einem Vulkanausbruch völlig zerstört wurde. Victor DEPAZ, dessen ganze Familie bei der Katastrophe ums Leben kam, verhalf der Zuckerrohrplantage Anfang des 20.Jahrhunderts zu neuem Glanz. Er ist auch für das großartige Herrenhaus verantwortlich, um das sich das Gut erstreckt. Als Victor DEPAZ 1917 mit dem Wiederaufbau am Fuße des Vulkans begann, wurde er von seinen Zeitgenossen belächelt. Schnell stellte er jedoch fest, dass die Lava den Boden noch fruchtbarer gemacht hatte. Bis heute wird aus dem auf 120 Hektar angebauten Zuckerrohr kein einziges Gramm Zucker gewonnen, sondern der gesamte Ertrag zur Herstellung von Rhum Agricole verwendet. Auf dem Anwesen ist eine riesige Dampfmaschine mit einem Wasserrad zu besichtigen, das die Zuckerrohrmühle antreibt. Sie stammt aus Frankreich und hat seinerzeit die Wasserspiele des Schlosses von Versailles mit Energie versorgt.
Bemerkenswerte Anekdote zum Vulkanausbruch: Am 8. Mai 1902 kamen in nur zwei Minuten (fast) alle 30.000 Einwohner von Saint-Pierre ums Leben. Der Vulkan gilt bis heute als einer der gefährlichsten Vulkane der Erde. Damals raste eine 250 Grad heiße Gaswolke mit einer Geschwindigkeit von ca. 500 Stundenkilometern aus dem Inneren des Kraters über die ganze Stadt und vernichtete alles, was sich ihr entgegenstellte. Es war 7 Uhr 52, als alle Uhren aufhörten, zu ticken. Nur zwei Menschen überlebten das Unglück: Das Haus des ersten stand hinter einem geschützten Bergvorsprung im Windschatten, der zweite saß zur Ausnüchterung im Keller der örtlichen Polizeistation. Wer hätte gedacht, dass [zu viel] Rum (vielleicht sogar von DEPAZ) Leben retten kann?